Rallyesport

 

Meine älteren Brüder waren Motorsportler und Mitglieder im "alten" MSC Bad Kreuznach. Schon in jungen Jahren wurde ich ebenfalls Mitglied und machte mich als Streckenposten auf unseren eigenen Veranstaltungen nützlich.

So konnte ich schon früh die ganz großen des Rallyesports live erleben zum Beispiel bei der Internationalen Hunsrück-Rallye.

Natürlich hatte ich den Wunsch eines Tages selbst am Steuer eines Rallyefahrzeugs zu sitzen.

Doch zunächst musste ich mir meine ersten Sporen auf dem "heißen Sitz", sprich als Beifahrer verdienen. Man hat die Augen ständig auf das Bordbuch gerichtet und ist gleichzeitig den Fahrkünsten des Fahrers auf Gedeih unmd Verderb ausgeliefert. Dabei ist es Anfangs schwer, den Mageninhalt bei sich zu halten. 

 

 

 

 

   

Meine erste Rallye auf dem "heißen" Sitz. Fahrer war mein Bruder Wulf Pförtner.

 

Der Kadett-City lief ein Jahr zuvor noch im internationalen Kadett-Cup.

 

Ich hatte es dann auch recht eilig, ein eigenes Fahrzeug zu lenken. Meine ersten Versuche startete ich mit nicht gerade rallyegeeigneten Fahrzeugen wie einem Opel Rekord C, dem schließlich ein übersehener Baumstumpf zum Verhängnis wurde oder einem Manta-A. 

 

 

 

 

 

   

      Mein erstes eigenes Rallyefahrzeug, ein Opel Rekord C, genannt die "Bombe".    

 

Auch ein Manta-A musste herhalten...

 

 

Nachdem mich der Ehrgeiz gepackt hatte, kaufte ich mir Anfang der 80er einen Audi 50 GLS in kompletter Rallyeausstattung, wie Käfig, Sportsitze, Rallyefahrwerk usw. Ich bewegte das Fahrzeug recht erfolgreich in der Gaumeisterschaft des ADAC Mittelrhein. Später wechselte ich auf einen Opel Ascona A mit "heißer" Maschine.

 

 

 

 

 

   

Der Audi 50 in "action"...

 

...und abends mit dem Spider auf die "Piste".

 

Wir waren nicht die erfolgreichsten, hatten aber immer und vor allem viel Spass. Berufliche und familiäre Pflichten beendeten dann zunächst meine kurze Motorsportkarriere.

 

   

1980 - Audi 50 GLS nach ganz hartem Rallyeeinsatz...

 

1982 - Opel Ascona A 1900 

 

 

Tour d'Europe 1987

 

In diesem Jahr hatte ich die Gelegenheit an der internationalen Rallye "Tour d'Europe" teilzunehmen, einer der letzten Langstreckenrallyes, die es damals noch gab. 

Ein befreundeter Arzt suchte händeringend einen Beifahrer und ich ließ mich nicht zweimal bitten. Ein perfekt vorbereiteter Golf I Diesel stand bereit und wir hatten vor, die eigens und erstmals ausgeschriebene Dieselklasse gegen mehrere starke BMW 524 td zu gewinnen.

 

 

 

 

 

   

Jubiläumsveranstaltung 1987

 

Startklar!

 

Der Golf wurde von einem Fachbetrieb in Detmold vorbereitet. Nach einigen Detailarbeiten und dem vorbereiten und ausrüsten eines Servicefahrzeugs waren wir schließlich bereit, die über 9000 km lange Strecke unter die Räder zu nehmen.

 

 

 

 

 

   

Pressefoto des Teams. Rechts Dr. Ludwig Ess

 

Start in Schweinfurt

 

Nach der ersten Wertungsprüfung auf dem Nürburgring ging es in 10 Tagen über Frankreich, Spanien und Portugal nach Marokko und zurück. Dabei wurden Mensch und Maschine auf zahlreichen Sonderprüfungen verschiedener WM-Läufe und auf namhaften Rennstrecken alles abverlangt. Eine 70 km lange Wertungsprüfung im Atlasgebirge in Marokko brachte die Entscheidung. Wir konnten dort einen beruhigenden Vorsprung herausfahren, den wir bis ins Ziel nicht mehr abgaben. So fuhren wir schlielich erschöpft, aber glücklich, als Klassensieger über die Zielrampe.

 

 

 

   

WP in der Eifel...

 

...in Portugal...

 

 

 

   

 

 

...in Spanien.

 

Pressebericht

 Neben dem sportlichen Erfolg war die Rallye für mich ein beeindruckendes Erlebnis. Eine Europareise im Zeitraffer sozusagen, an die ich mich immer wieder gerne erinnere.